Ganz dem Thema Kommunikation hat sich die Künstlerin Heidi Comploj in ihrer neuen Ausstellung „Zwischen dir und mir“ verschrieben. Dabei steht das erste Axiom des verstorbenen österreichischen Kommunikationswissenschaftlers und Philosophen Paul Watzlawik „Man kann nicht nicht kommunizieren“ ganz zentral. Kommunikation spielt sich auf verschiedensten Ebenen ab, was sich auch in der aktuellen Ausstellung spiegelt. So bedeutet beispielsweise das Schweigen eine Form der Kommunikation wie auch nonverbale Elemente, die die tatsächlich gesprochenen Worte in einem Gespräch überwiegen. Mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken nähert sich Heidi Comploj der Vielfalt dieser Thematik an. So sind in der Ausstellung etwa sehr einprägsame Charakterköpfe aus Ton mit dem Titel „Widerstand im Treibenlassen“ zu sehen und in kleinformatigen Collagen wird das Thema „Verstehen wir uns?“ behandelt. Außerdem wird die Unterschiedlichkeit von Dialektausdrücken aus ganz Österreich sehr stilvoll in Szene gesetzt. Kommunikation in allen Lebenssituationen, insbesondere in Krisenzeiten, spielt eine maßgebliche Rolle im Verständnis der Menschen untereinander. „Communicare“, ebenfalls ein Thementitel, passiert nicht nur in Form von Gesprächen, sondern auch in der Auseinandersetzung beim Erschaffen und Betrachten eines Kunstwerks – und schlussendlich in der Interpretation der jeweiligen Rezipienten. Heidi Complojs Ausstellung „Zwischen dir und mir“ bietet hierfür ein abwechslungsreiches Spektrum an Zugängen.
Die Künstlerin
Heidi Comploj wurde 1952 in Schruns geboren. Ihre ersten Kunstwerke entstanden aus Ton, „Nicht nur die wandel- und formbare Grundmasse, die durch das Brennen eine Metamorphose erfährt, sondern auch der Gegenstand, der entsteht und in unterschiedlichster Weise bearbeitet werden kann, bilden für mich immer wieder neue Herausforderungen.“ Ihre Fotoarbeiten durchlaufen ebenfalls unterschiedliche Gestaltungsprozesse: „Ich benütze nur eine kleine Digitalkamera, alles muss schnell gehen. Ich will den Augenblick festhalten – und nichts Gestelltes, Steifes.“ Die Fotos werden auf dem PC bearbeitet und sodann auf Alu-Dipond oder Acrylglas montiert. Auch ausgedruckte Fotos verändert sie mit verschiedensten Techniken“. Dieses Spektrum an Techniken erweitert Heidi Comploj seit 1985 permanent durch Kunstseminare in Deutschland, Frankreich und Österreich. Vor zwei Jahren schloss die vielseitige Künstlerin einen dreijährigen Meisterkurs bei Dozent Rainer Kaiser an der Freien Kunstakademie Augsburg ab.
Öffnungszeiten: von 29. April bis 24. Mai 2022 jeweils Samstag und Sonntag von 15.00 bis 18.00 Uhr sowie jederzeit nach Vereinbarung.